Heute
fanden die Versammlung der Freien Bürger für Deutschland unter
Leitung von Heidi Mund sowie eine Gegendemonstration statt. Nach der
stationären Kundgebung am Römerberg kam zu einem Aufzug der freien
Bürger in Sachsenhausen, die Gegendemonstranten wurden vor Ort
eingekesselt.
Die
Initiative für Demokratie und
Bürgerrechte Frankfurt am Main war heute wieder auf den Straßen
Frankfurts unterwegs, um über die Kundgebungen der „Freien Bürger
für Deutschland“, die Gegendemonstrationen von DGBjugend und IG
Metall sowie den
damit zusammenhängenden Polizeigroßeinsatz zu
berichten. Letzte Woche
mussten die Proteste leider krankheitsbedingt ohne uns auskommen. Wie
wir jedoch durch Youtube-Videos sehen konnten, kam es
im Rahmen der
FBfD-Kundgebung zu einer, unserer Einschätzung nach,
wohl volksverhetzenden Äußerungen von
Herrn Karl-Michael Merkle, der unter dem Namen Michael Mannheimer
auftrat.
Aber
jetzt zu den heutigen Aktivitäten im Stadtgebiet: Wie
schon in den vergangen Wochen filmte die Polizei den gesamtem
Versammlungsplatz bereits vor Beginn der Demonstrationen und übertrug
diese Bilder in ihre Einsatzleitungsfahrzeuge. Wie bei den letzten
FBfD/PEGIDA- Kundgebungen war für uns die für diese Maßnahmen
erforderliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung zu
keinem Zeitpunkt ersichtlich. Entsprechende
Anhaltspunkte wurden auch durch die Polizei nicht benannt. Außerdem
hatte die Polizei wieder
an allen Zugängen zum
Römerberg Kontrollpunkte eingerichtet, an denen die
Demonstrationsteilnehmer durchsucht wurden. Auf Nachfrage nach der
Rechtsgrundlage hierfür, konnten sie keine eindeutige Angabe machen.
Wir werden weiterhin versuchen, in Erfahrung zu bringen, woraus sich
diese grundrechtsfeindlichen Aktivitäten normativ rechtfertigen
lassen. Unsere
Kontaktpersonen vor Ort
berichteten darüber hinaus von Anwesenheit von mindestens
zehn Zivilpolizisten, und von
einer Stelle hinter der
Alten Nikolaikirche, an
der hinter einem mit blauen Plastikplanen verhängten Zaun, für
niemanden sichtbar, mindestens eine Person durch mehrere
Polizeibeamte durchsucht wurde.
Als
sich die Kundgebung der „Freien Bürger für Deutschland“ um
Heidi Mund auf den Weg machte, um über den Eisernen Steg nach
Sachsenhausen zu ziehen, verschloss die Polizei alle Zugänge zum
Römerberg und ließ niemanden mehr aus dem so entstandenen
Polizeikessel. Dieses Vorgehen halten wir in Anbetracht der Tatsache,
dass von gewerkschaftlicher Seite je eine Kundgebung am Paulsplatz
und am Eisernen Steg angemeldet waren, zu der die Menschen nicht mehr
hin kamen, für höchst problematisch. Hier wurde das Grundrecht auf
Versammlungsfreiheit über Gebühr eingeschränkt.
Ferner
sperrte die Polizei zwischenzeitlich mehrere Brücken zwischen
Innenstadt und Sachsenhausen komplett ab, sodass es niemandem mehr
gestattet war, zu Fuß die Mainseite zu wechseln. Personen, die vom
Willy-Brandt-Platz aus
Richtung Südbahnhof mit der U-Bahn unterwegs waren, wurden durch ein
massives Polizeiaufgebot am Schweizer Platz empfangen und teilweise
am Aussteigen gehindert. Anhand welcher Kriterien die Polizei
entschied, wer aussteigen durfte und wer nicht, blieb für unsere
Kontaktpersonen leider unklar. Es scheint, als habe die Polizei
willkürlich festgelegt, wer sich frei bewegen darf.
Einigen
Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten, die es doch irgendwie
nach Sachsenhausen geschafft hatte, gelang es, den Kleinbus, den die
FBfD als Lautsprecherwagen von der Firma „Turtel Rent“ angemietet
hatte, einzukreisen. Hierauf kam es zu einem Gerangel zwischen
Polizei und Gegendemonstrationsteilnehmern. Durch den körpelichen
Einsatz der Polizei, und einen von ihr eingerichteten Polizeikessel,
gelang es den Lautsprecherwagenfahrern schließlich, den Schweizer
Platz
in Richtung Mainufer zu verlassen.
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