Dienstag, 21. April 2015

Bericht zur Versammlung vom 21.04.15; PEGIDA Frankfurt Rhein-Main unter dem Motto „Wir kommen wieder“


Heute fanden die Versammlung von PEGIDA Frankfurt Rhein-Main, die erstmals nach der Trennung von Heidi Mund wieder in Frankfurt auftraten, sowie eine Gegendemonstration statt. Anschließend kam es zu einer Spontandemonstration vor dem Frankfurter Hauptbahnhof.

Wie bereits die letzten Woche durch uns kritisiert, hat die Polizei bereits im Vorfeld der Demonstration die gesamte Hauptwache per Kamerawagen gefilmt und die Bilder in verschiedene mobile Einsatzzentralen übertragen, ohne dass hierfür eine Rechtsgrundlage ersichtlich war.
Die Polizei begründet diese Maßnahme, wie schon so oft, mit dem Argument, dass dies aufgrund der Erfahrungen bei den vorangegangenen Demonstrationen unumgänglich sei, und dass sie die Bilder nicht aufzeichnen würden. Ein bloßes Übertragen stellt jedoch bereits einen Eingriff in das Versammlungsrecht dar (vgl. Pressemitteilung vom 11.04.2015).
Insgesamt hatte man den Eindruck, dass die Polizei angesichts des erneuten Auftreten von PEGIDA in Frankfurt wenig entspannt war und immer wieder die Auseinandersetzung mit den Gegendemonstranten suchte.
Eine wohl vorher nicht angemeldete Musikanlage der Gegendemonstration war der erste Auslöser für einen Konflikt zwischen Teilnehmern der Gegendemonstration und der Polizei. Die Polizei setzte bei dem Versuch die Anlage zu beschlagnahmen Schlagstöcke ein, was unserer Einschätzung nach der eigentlich sehr ruhigen Stimmung unter den Demonstranten nicht angemessen war. Dabei
kam es zu drei sehr willkürlich wirkenden Ingewahrsamnahmen, nachdem die Polizei mit einem großen Aufgebot mehrere Teilnehmer der Gegendemonstration körperlich bedrängt hatte. Ihnen wurde unter anderem Vermummung vorgeworfen. Die Anlage wurde von ihrem Besitzer freiwillig von der Hauptwache entfernt.
Oft konnte beobachtet werden, dass die Polizei unverhältnismäßig und teilweise ohne für uns ersichtlichen bzw. nachvollziehbaren Anlass in die Demonstration gegangen ist. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden friedliche Teilnehmer der Gegendemonstration geschubst und teilweise auch verletzt. Beispielsweise wurde eine Gruppe älterer Teilnehmer sehr rüde geschubst, weil sie einer Gruppe von Polizisten im Weg standen. Andere Teilnehmer der Gegendemonstration wurden während eines Eindringens der Polizei zu Boden geschubst und mit Schlagstöcken geschlagen. Ein Auslöser für dieses Vorgehen war nicht ersichtlich.
Eine Demonstrationsteilnehmerin wurde zudem grundlos von einem Polizisten in Zivil, der sich als Herr Haas ausgab, mit den Worten „Sie sind scheiße!“ beschimpft.
Zusätzlich zu den bereits genannten Festnahmen, gab es laut Polizei eine Festnahme aufgrund des Zeigens eines „Hitler-Gruß“.
Die Abreise der Teilnehmer der Versammlung von PEGIDA Frankfurt Rhein-Main ermöglichte die Polizei durch eine zeitweilige komplette Sperrung der Hauptwache. Durch keinen der Eingänge war es zeitweilig möglich die Hauptwache zu betreten oder zu verlassen.
Im Anschluss an die Versammlung gab es eine Spontandemonstration zum Hauptbahnhof. In deren Verlauf kam es zu zwei Würfen von Feuerwerkskörpern. Die Polizei riegelte als Reaktion auf die Ankunft der Spontandemonstration kurzzeitig auch den Hauptbahnhof ab.

Die Versammlung der Gegendemonstranten lief auch nach Einschätzung der Polizei vor Ort sehr friedlich ab. Das sehr aufgeregte und aggressive Verhalten der Einsatzkräfte verwundert daher umso mehr. Ob sich diese Einschätzung auf die allgemeine Gefahrenprognose der Polizei bei Gegendemonstrationen zu Auftritten von PEGIDA/Freie Bürger für Deutschland auswirkt, wird sich nächste Woche zeigen.

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